Theo-Politische Annäherungen an mystisches Erleben − Revisionen des Heiligen

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Abstract

Angesichts der täglich an Bedeutung zunehmenden Thematik von Flucht und Migration stellt sich die Frage auch nach ihrer theologischen Bearbeitung. Wie kann von Mystik angesichts dieser gesellschaftspolitisch drängenden und dringlichen Fragestellung die Rede sein? Kann Heiligkeit in diesem Kontext mehr bedeuten als schlichte Weltflucht? Der folgende Beitrag plädiert für eine Wahrnehmung des Heiligen – nicht im Sinn eines Numinosen, sondern als qualifizierte Sensibilität für Fremdheit. Gastlichkeit, die Aufnahme des fremden Anderen im Eigenen, avanciert in diesem Zusammenhang zu einem neuen Terminus, der zu einer Entdeckung des Heiligen im Alltäglichen einlädt. Angesichts der krisenhaften Gegenwart steht somit zur Debatte, ob und inwieweit ein Hoffnungsglaube oder eine Glaubenshoffnung im 21. Jahrhundert noch statthaft erscheinen.

In view of day by day increasing importance of flight and migration, the question also arises as to its theological treatment. How can we speak of mysticism according to this socio-politically pressing and urgent issue? Can holiness in this context mean more than simple flight from the world? The following contribution pleads for a perception of the sacred, not in the sense of a numinous, but as a qualified sensitivity for strangeness. Hospitality, the reception of the foreign other in one’s own, advances in this context to a new term, which invites to a discovery of the sacred in every day life. In regard of the present crisis, the question is whether and to what extent a faith in hope or a hope in faith still seems permissible in the 21st century.    

https://doi.org/10.14276/2532-1676/4322
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